Wagyurinder

Zuchthistorie


WAGYU (Wa= japanisches gyu= Rind) sind mittelrahmige Fleischrinder, deren Ursprung das asiatischen Hausrind ist, welches über China nach Japan migriert ist.

WAGYU wurden in ihrer Heimat hauptsächlich als Arbeitstiere in Reisfeldern, für Transportzwecke oder als Zugtiere verwendet. Im Vergleich zu europäischen Fleischrindern ist diese muskuläre Beanspruchung als Zugtier immer noch in den besonders ausgeprägten Schulterpartien und weniger stark bemuskelten Hintervierteln erkennbar. Die Haltung von Wagyu als Fleischrinder war in Japan historisch nicht im züchterischen Fokus, da der Verzehr von Rindfleisch in Japan nicht zuletzt aus religiösen Gründen bis vor wenigen Jahrzehnten keine Bedeutung in der Ernährung spielte. 

Da die Einkreuzung europäischer Fleischrinderrassen eine sehr untergeordnete Rolle einnahm, und keine züchterische Weiterentwicklung brachte, konnten sich In den japanischen Präfekturen bis ins letzte Jahrhundert Zuchtlinien entwickelt, deren Eigenschaften und Besonderheiten auf die jeweiligen Region und auch den Einsatzzweck des Rindes als Arbeitstier ausgerichtet waren. Reinzucht als Glückfall für die hervorragende Fleischqualität der Wagyu.

Mit dem Beginn einer landeseigenen Registratur, der Etablierung von Zuchtbüchern und provinzeigener Leistungsprüfungen seit Anfang des 20sten Jahrhunderts setzten sich verschiedene WAGYU Rasselinien, aber auch Mythen und Traditionen durch.

Wagyuzucht ist mit vielen Mythen verbunden, beispielsweise dass regelmäßige Massage der  Tiere mit Sake zur besseren Einlagerung der intramuskulären Fette führen soll oder die Verabreichung von appetitanregendem Bier zur Verbesserung der Gewichtszunahme. 

Tatsächlich geht die Besonderheit der augeprägteren Fetteinlagerung im Muskelgewebe primär auf genetische Faktoren und eine konsequente züchterische Selektion solcher Tiere mit hohem Fetteinlagerungsgrad zurück. Ob der Fetteinlagerungsgrad hierbei das wesentliche Selektionskriteium war, oder die Selektion nach bester Eignung der Tiere als Zugtiere indirekt mit der Selektion von Tieren mit besonders hohem intramuskulärem Festtanteil einherging, ist dabei offen. Auffällig ist jedoch, dass die Tajima-Zuchtlinie historisch auf den Einsatz der Tiere als Zugtiere abstellte und sich mit sehr guter Fleischqualität hervorhebt.

Hauptzuchtlinie


In der japanischen Wagyuzucht haben sich im Kern drei Zuchtlinien mit überwiegend schwarzen Wagyu herausgebildet: 

Kedaka-Linie
Die Kedaka-Linie stammt aus der Präfektur Tottori und gründet sich aus der Nachzucht des 1959 geborenen Bullen Kedaka. Diese Linie zeichnet sich durch großrahmige Tiere mit sehr guter Gewichtszunahme, guter Milchproduktion und gerader Rückenlinie aus.  Häufig wird behauptet, dass Kedaka Wagyu eine mindere Fleischqualität (intramuskuläres Fett) aufweisen. Dies kann aber nicht wirklich belegt werden. Neben Kedaka sind die bekanntesten Bullen Mazda, Shigefuku, und Hirashigetayasu.
 
Fujiyoshi-Linie (Shimane)
Diese Linie stammt aus der gleichnamigen Präfektur und zeichnet sich durch recht homogene Tiere im Allgemeinen aus. Bei mittelrahmiger Statur vereinen sie eine gute Gewichtszunahme, gute Fleischqualität und Umgänglichkeit. Die Präfektur ist topographisch relativ flach und hat in der Viehzucht eine lange Tradition. Alle diese Eigenschaften machen Tiere aus diesem Stammbaum sehr gefragt. Einige bekannte Bullen sind Kikuhana, Itomichi ½, Kitaguni JR und der aktuelle Vererber Hero.
 
Tajima-Linie
Die Tajima- oder Tajiri-Linie ist in der Region um Kansai, speziell in der Präfektur Hyogo entstanden. Rund um die Region Kobe stammen auch die viefach synonym zum Wagyu als Kobe-Rinderr bezeichneten Tiere. Das Fell dieser Blutlinie ist schwarz. Ihr ursprünglicher Einsatz als Zugtiere an Fuhrwerken ist deutlich an der ausgeprägt stärkeren Bemuskelung des Vorderviertels gegenüber dem Hinterviertel erkennbar. Tajima Rinder sind im Allgemeinen kleinrahmiger und haben niedrigere Gewichtszunahmen, jedoch ist die Fleischqualität ausgezeichnet. Das wertvolle rib eye-Stück ist ausgeprägt und der Marmorierungsgrad ist überdurchschnittlich hoch. Der Tajima Linie wird nachgesagt, dass sie am geeignetsten ist, wenn es um die Erzeugung von qualitativ hochwertigem Wagyu-Fleisch geht. Zu beobachten ist jedoch auch, dass ein hoher Tajima-Anteil nach unserer Erfahrung mit geringerer Milchleistung einher geht. Ein Aspekt, der bei Mutterkuhhaltung nicht zu vernachlässigen ist. 

Zuchtziele der Rasse


  • Körperbau: mittelrahmiges Rind, leichter Kopf, kurze nach oben gebogene Hörner, lange Mittelhand mit angemessener Tiefe, harmonische Übergänge, feine trockene Gliedmaßen mit festen Klauen
  • Bemuskelung: harmonisch, mit guter, langgestreckter Keulenausbildung
  • Farbe: Fell: einfarbig schwarz oder rot
  • Klauen: schwarze Tiere: dunkelbraun bis schwarz, rote Tiere: hell
  • Haarkleid: kurzhaarig, glatt
  • Kreuzbeinhöhe adult: Kühe 125 bis 137 cm, Bullen 138 bis 155 cm
  • Gewicht adult: Kühe 475 bis 600 kg, Bullen 750 bis 1000 kg
  • Reproduktion: eher frühreif (Zuchtreife weiblich ab 18 - 20 Monate, männlich ab 12 Monate), fruchtbar (Zwischenkalbezeit von 365 Tagen), leichte Geburten, gute Muttereigenschaften und ausreichend Milch zur Aufzucht der eigenen Kälber.
  • Geburtsgewicht: weiblich 25-30 kg, männlich 30-35 kg
  • Fleischleistung: Ausschlachtung über 58 %. Schlachttyp: schlachtreif ab 3 Jahre, jedoch stark vom Fütterungssystem abhängig. Qualität des Schlachtkörpers hängt stark an der gleichmäßigen ausgeprägten Ausbildung von weißem, intramuskuläres Fett .
  • Charakter: Gutartig, menschenbezogen, ausgesprochen ruhig und ausgeglichen im Temperament.

Zuchthistorie


WAGYU (Wa= japanisches gyu= Rind) sind mittelrahmige Fleischrinder, deren Ursprung das asiatischen Hausrind ist, welches über China nach Japan migriert ist.

WAGYU wurden in ihrer Heimat hauptsächlich als Arbeitstiere in Reisfeldern, für Transportzwecke oder als Zugtiere verwendet. Im Vergleich zu europäischen Fleischrindern ist diese muskuläre Beanspruchung als Zugtiere immer noch in den besonders ausgeprägten Schulterpartien und weniger stark bemuskelten Hintervierteln erkennbar. Die Haltung von Wagyu als Fleischrinder war in Japan historisch nicht im züchterischen Focus, da der Verzehr von Rindfleisch in Japan nicht zuletzt aus religiösen Gründen bis vor wenigen Jahrzehnten keine Bedeutung in der Ernährung spielte. 

Da die Einkreuzung europäischer Fleischrinderrassen eine sehr untergeordnete Rolle einnahm, und keine züchterische Weiterentwicklung brachte, konnten sich In den japanischen Präfekturen bis ins letzte Jahrhundert Zuchtlinien entwickelt, deren Eigenschaften und Besonderheiten auf die jeweiligen Region und auch den Einsatzzweck des Rindes als Arbeitstier ausgerichtet waren. Reinzucht als Glückfall für die hervorragende Fleischqualität der Wagyu.

Mit dem Beginn einer landeseigenen Registratur, der Etablierung von Zuchtbüchern und provinzeigener Leistungsprüfungen seit Anfang des 20sten Jahrhunderts setzten sich verschiedene WAGYU Rasselinien, aber auch Mythen und Traditionen durch.

Wagyuzucht ist mit vielen Mythen verbunden, beispielsweise dass regelmäßige Massage der Tiere mit Sake zur besseren Einlagerung der intramuskulären Fette führen soll oder die Verabreichung von appetitanregendem Bier zur Verbesserung der Gewichtszunahme. 

Tatsächlich geht die Besonderheit der augeprägteren Fetteinlagerung im Muskelgewebe primär auf genetische Faktoren und eine konsequente züchterische Selektion solcher Tiere mit hohem Fetteinlagerungsgrad zurück. Ob der Fetteinlagerungsgrad hierbei das wesentliche Selektionskriteium war, oder die Selektion nach bester Eignung der Tiere als Zugtiere indirekt mit der Selektion von Tieren mit besonders hohem intramuskulärem Festtanteil einherging, ist dabei offen. Auffällig ist jedoch, dass die Tajima-Zuchtlinie historisch auf den Einsatz der Tiere als Zugtiere abstellte und sich mit sehr guter Fleischqualität hervorhebt.

Hauptzuchtziel


In der japanischen Wagyuzucht haben sich im Kern drei Zuchtlinien mit überwiegend schwarzen Wagyu herausgebildet: 

Kedaka-Linie
Die Kedaka-Linie stammt aus der Präfektur Tottori und gründet sich aus der Nachzucht des 1959 geborenen Bullen Kedaka. Diese Linie zeichnet sich durch großrahmige Tiere mit sehr guter Gewichtszunahme, guter Milchproduktion und gerader Rückenlinie aus. Häufig wird behauptet, dass Kedaka Wagyu eine mindere Fleischqualität (intramuskuläres Fett) aufweisen. Dies kann aber nicht wirklich belegt werden. Neben Kedaka sind die bekanntesten Bullen Mazda, Shigefuku, und Hirashigetayasu.
 
Fujiyoshi-Linie (Shimane)
Diese Linie stammt aus der gleichnamigen Präfektur und zeichnet sich durch recht homogene Tiere im Allgemeinen aus. Bei mittelrahmiger Statur vereinen sie eine gute Gewichtszunahme, gute Fleischqualität und Umgänglichkeit. Die Präfektur ist topographisch relativ flach und hat in der Viehzucht eine lange Tradition. Alle diese Eigenschaften machen Tiere aus diesem Stammbaum sehr gefragt. Einige bekannte Bullen sind Kikuhana, Itomichi ½, Kitaguni JR und der aktuelle Vererber Hero.
 
Tajima-Linie
Die Tajima- oder Tajiri-Linie ist in der Region um Kansai, speziell in der Präfektur Hyogo entstanden. Rund um die Region Kobe stammen auch die viefach synonym zum Wagyu als Kobe-Rinderr bezeichneten Tiere. Das Fell dieser Blutlinie ist schwarz. Ihr ursprünglicher Einsatz als Zugtiere an Fuhrwerken ist deutlich an der ausgeprägt stärkeren Bemuskelung des Vorderviertels gegenüber dem Hinterviertel erkennbar. Tajima Rinder sind im Allgemeinen kleinrahmiger und haben niedrigere Gewichtszunahmen, jedoch ist die Fleischqualität ausgezeichnet. Das wertvolle rib eye-Stück ist ausgeprägt und der Marmorierungsgrad ist überdurchschnittlich hoch. Der Tajima Linie wird nachgesagt, dass sie am geeignetsten ist, wenn es um die Erzeugung von qualitativ hochwertigem Wagyu-Fleisch geht. Zu beobachten ist jedoch auch, dass ein hoher Tajima-Anteil nach unserer Erfahrung mit geringerer Milchleistung einher geht. Ein Aspekt, der bei Mutterkuhhaltung nicht zu vernachlässigen ist. 

Zuchtziel der Rasse

  • Körperbau: mittelrahmiges Rind, leichter Kopf, kurze nach oben gebogene Hörner, lange Mittelhand mit angemessener Tiefe, harmonische Übergänge, feine trockene Gliedmaßen mit festen Klauen
  • Bemuskelung: harmonisch, mit guter, langgestreckter Keulenausbildung
  • Farbe: Fell: einfarbig schwarz oder rot
  • Klauen: schwarze Tiere: dunkelbraun bis schwarz, rote Tiere: hell
  • Haarkleid: kurzhaarig, glatt
  • Kreuzbeinhöhe adult: Kühe 125 bis 137 cm, Bullen 138 bis 155 cm
  • Gewicht adult: Kühe 475 bis 600 kg, Bullen 750 bis 1000 kg
  • Reproduktion: eher frühreif (Zuchtreife weiblich ab 18 - 20 Monate, männlich ab 12 Monate), fruchtbar (Zwischenkalbezeit von 365 Tagen), leichte Geburten, gute Muttereigenschaften und ausreichend Milch zur Aufzucht der eigenen Kälber.
  • Geburtsgewicht: weiblich 25-30 kg, männlich 30-35 kg
  • Fleischleistung: Ausschlachtung über 58 %. Schlachttyp: schlachtreif ab 3 Jahre, jedoch stark vom Fütterungssystem abhängig. Qualität des Schlachtkörpers hängt stark an der gleichmäßigen ausgeprägten Ausbildung von weißem, intramuskuläres Fett .
  • Charakter: Gutartig, ausgesprochen ruhig und ausgeglichen im Temperament

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